Hotellerie: Die Unternehmensnachfolge richtig vorbereiten

Schritt für Schritt zeigen wir den Weg zur optimalen Umsetzung!

Zwei von drei familiengeführten Hotels stehen in den nächsten Jahren vor der Übergabe ihres Betriebs. Nur eine rechtzeitige, systematische und strategische Planung sichert die erfolgreiche Betriebsübergabe.

Die angespannte Marktlage in der Hotellerie zeigt uns hier ein klares Bild – zahlreichen Tourismusbetrieben droht gar die Stilllegung aufgrund des Mangels an geeigneten Nachfolgern.

Wir geben einen Überblick über die notwendigen Schritte und wichtigsten Überlegungen hinsichtlich der Nachfolge Ihres Hotelbetriebs!

1. Welche Arten der Betriebsübergabe sind empfehlenswert? Existieren Alternativen zum Unternehmensverkauf?

Es ist wichtig, dass Ihre persönlichen Erwartungen und Zielsetzungen bereits in der Planungsphase der Betriebsübergabe berücksichtigt werden. Wesentliche und nachhaltige Schlüsselfaktoren hierbei sind Kernpunkte wie:

  • Zeitpunkt der Übergabe,
  • Der tatsächliche Unternehmenswert oder
  • Das gemeinsame Verständnis über die zukünftige Unternehmensführung

Nachfolge in der Familie

Die Betriebsnachfolge innerhalb der Familie ist in der Praxis oft mit größeren Herausforderungen und sensiblen Entscheidungen verbunden. Familiäre Beziehungen und persönliche Empfindungen treffen mit betriebswirtschaftlichen Realitäten aufeinander. Eine mit Ihnen gemeinsam erstellte, langfristige Planung, sowie unser Controlling Cockpit stellen für uns den zentralen Baustein aller weiteren Entscheidungen dar. Unsere Motivation ist dabei Ihre sichere und zielorientierte Begleitung im Prozess, um eine erfolgreiche Übergabe für alle Beteiligten zu gewährleisten!

Verkauf an einen familienfremden Nachfolger

Bei einer geplanten Übertragung des Betriebs an einen Nachfolger außerhalb der Familie stellen sich zunächst Fragen hinsichtlich Kommunikation Ihrer Verkaufsabsicht und welche Informationen zu welchem Zeitpunkt einem Interessenten zur Verfügung gestellt werden.

Im ersten Schritt sollten die wichtigsten Eckdaten und Erfolgsfaktoren des Betriebs in einem aussagekräftigen Informationsmemorandum zusammengestellt werden.

Bevor Sie im nächsten Schritt sensible Unternehmensdetails offenlegen, ist jedenfalls Vertraulichkeit hinsichtlich der Informationen schriftlich zu vereinbaren.

Auf der anderen Seite ist es jedenfalls auch empfehlenswert ein konkretes Anforderungsprofil an einen Übernehmer zu erstellen. Die Orientierung an Qualifikation und Persönlichkeit, aber auch betriebswirtschaftliche Fähigkeiten und fachliche Kompetenz des zukünftigen Übernehmers stellen hier Kernpunkte dar.

Wir erarbeiten dabei eine individuelle Roadmap, einen klaren Werte- und Zielekatalog, um im Auswahlprozess die objektiv beste Auswahl Ihres Betriebsnachfolgers garantieren zu können.

Verpachtung als Alternative zur  Veräußerung

Die Verpachtung des Hotelbetriebs stellt eine Alternative zur Betriebsveräußerung dar. Sie gilt als mögliches Instrument Ihrer Nachfolgeplanung für den Fall, dass Sie den Hotelbetrieb aktuell nicht mehr selbst fortführen können oder mögliche Nachfolger aus der Familie noch nicht die richtigen Fähigkeiten und Qualifikationen aufweisen.

Je nach Ausgestaltung des Pachtvertrags kann dabei steuerlich eine Betriebsaufgabe oder nur eine Betriebsunterbrechung vorliegen. Diese Unterscheidung hat insbesondere steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Auswirkungen.

Gerne analysieren wir gemeinsam mit Ihnen die möglichen Gestaltungsmöglichkeiten Ihrer Betriebsverpachtung und ermitteln einen Indikator für einen möglichen Pachtzins.

2. Das Wichtigste zur Unternehmensbewertung!

Die Bewertung des Hotelbetriebs stellt in der Praxis oft die größte Herausforderung dar.

  • Welcher Verkaufspreis ist am Markt erzielbar?
  • Decken sich die eigenen Vorstellungen mit marktkonformen Realitäten?

Gerade in der Hotellerie gibt es viele Besonderheiten, die im Rahmen der Unternehmensbewertung berücksichtigt werden müssen. Die Bewertung von Hotelimmobilien liegt dabei im Grenzbereich zwischen Immobilien- und Unternehmensbewertung. Es ist zu beachten, dass der operative Hotelbetrieb und die Hotelimmobilie eine untrennbare Bewertungseinheit bilden.

Je nach persönlicher Zielsetzung, Rechtsform und Größe des Hotelbetriebs werden dabei unterschiedliche Methoden in der Bewertung herangezogen.
Die „Discounted-Cash-Flow-Methode” oder „Ertragsorientierte Methoden” sind national, wie international die am häufigsten angewandten Verfahren im Rahmen der Bewertung von Hotelbetrieben:

  • Der tatsächliche Unternehmenswert hängt vor allem von den zukünftigen erzielbaren Überschüssen und Cashflows ab und nicht vom Substanzwert der Immobilie oder dem bestehenden Anlagevermögen.

Wir unterstützen Sie mit unserer Branchenerfahrung bei der Erstellung von realistischen und plausiblen Planrechnungen – unter Berücksichtigung der aktuellen Ertragslage und der erzielbaren Cash-Flows – die als Grundlage für die Bewertung herangezogen werden.

3. Steuerliche Auswirkungen der Übertragung – Planung und Optimierung der Abgabenbelastung

Um Steuerlast zu senken und zu optimieren, muss die Umsetzung des Vorhabens von Beginn an genau geplant werden! Ein wesentlicher Faktor für steuerliche Begünstigungen sind persönliche Kriterien des Übergebers und das richtige Timing für die Übertragung.
Ein kurzer Überblick über die wichtigsten Fragen, die im Vorfeld jeder Übergabe geklärt werden müssen:

  • In welcher Rechtsform wurde der Betrieb bisher geführt?
  • Wann wurde der Betrieb eröffnet, wie lange wird der Betrieb bereits vom Übergeber geführt und wie wurde der Betrieb erworben (Kauf, Schenkung, Erbschaft)?
  • Wie alt ist der Übergeber im Zeitpunkt der Übertragung?
  • Ist die Übertragung des Betriebs auch mit der Einstellung der Erwerbstätigkeit verbunden?
  • Welche Einkünfte erzielt der Übergeben außerhalb des Hotelbetriebs?
  • Seit wann befindet sich das Hotelgebäude im Betriebsvermögen?
  • Wird eine Wohnung oder ein Bereich im Hotel auch privat genutzt und soll dieser auch weiterhin privat zur Verfügung stehen?
  • Wurden Förderungen in Anspruch genommen?
  • Wie hoch sind die ausstehenden Kreditverbindlichkeiten und wie lange ist die Restlaufzeit?
  • Wie soll die Begleichung des Kaufpreises erfolgen (einmalige Zahlung, Ratenkauf, Rente)?

Abhängig von Ihren Antworten auf diese Fragen erstellen wir für Sie einen individuellen Umsetzungsfahrplan und zeigen Ihnen unterschiedliche Alternativen zur bestmöglichen steuerlichen Abwicklung der gewünschten Transaktion auf.

4. Förderungen

Für Übernehmer von Hotelbetrieben gibt es ein umfangreiches Angebot an Förderungen.

Wir empfehlen insbesondere die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) bei jeder Übernahme eines Hotelbetriebs in Hinblick auf konkrete Fördermöglichkeiten zu konsultieren. Lesen Sie dazu auch folgenden Artikel.

Wir prüfen gerne für Sie im Vorfeld mögliche Förderungen und unterstützen Sie bei der Abwicklung der Förderanträge. Unser direkter Kontakt ermöglicht uns eine enge und sehr gute Zusammenarbeit mit der ÖHT im Rahmen von Übergabeprojekten.

Unser Fazit:

Der Verkaufs- und Nachfolgeprozess beschäftigt derzeit zahlreiche Hoteliers.

Die Herausforderungen werden immer komplexer und benötigen eine langfristige Planung im Vorfeld der Betriebsnachfolge.

Bei der Übergabe eines Familienbetriebs stehen nicht nur kaufmännische und rechtliche Fragen im Vordergrund, sondern auch familiäre und emotionale Aspekte.

Die Veräußerung oder Übergabe des Betriebs stellt für viele Hoteliers auch einen wesentlichen Teil zur finanziellen Altersversorgung dar.

Es ist daher entscheidend, schon frühzeitig in den Prozess der Vorbereitung und Planung einzusteigen.

Sie planen den Kauf, Verkauf- oder die Nachfolge Ihres Hotelbetriebs?

Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt den Weg zur optimalen Umsetzung!

Unsere Motivation ist dabei Ihre sichere und zielorientierte Begleitung im Prozess, um eine erfolgreiche Übergabe Ihres Hotelbetriebs zu gewährleisten!

Mehr Zum Thema Hotellerie finden Sie auf unserer eigenen Fachexperten-Internetseite und in folgenden Artikeln.

Unser Team für Gastronomie- und Hotelberatung ist jederzeit für Sie da!

 

Portraitfoto: Mag. Caroline Huemer, Partnerin und Steuerberaterin für Gastronomie und Hotellerie, Architekten, Registrierkasse, Betriebsprüfung, Unternehmensnachfolge, betriebswirtschaftliche Beratung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Portraitfoto: Julia Kopp, BA, Beraterin, Bilanzierung und Steuerberatung für Gastronomie und Hotellerie Portraitfoto: Gerhard Schiesterl, MA, Berater, Bilanzierung und Steuerberatung für Gastronomie und Hotellerie, Architekten, Ziviltechniker