Wirtschaftsprüfung ist ein wesentlicher Bestandteil der Finanzwelt. Wirtschaftsprüfung ist ein Oberbegriff für prüferische Dienstleistungen durch dafür qualifizierte und geprüfte Fachleute. Ziel der Wirtschaftsprüfung ist es, Transparenz und Vertrauen für Gläubiger, Stakeholder und die Öffentlichkeit zu schaffen.
Die Wirtschaftsprüfung spielt eine zentrale Rolle in der nach außen gerichteten Sicherstellung der Verlässlichkeit und Transparenz finanzieller Berichte nach vorgegebenen Standards („klassische“ Abschlussprüfung). Nach innen gerichtet kann sie den Leitungsorganen auch auf Basis individueller Aufträge durch die Untersuchung bestimmter finanzieller Themenbereiche (zB Due Diligence Untersuchungen im Rahmen von Unternehmenskäufen) dienen.
Unsere Wirtschaftsprüfung bietet Ihnen genau dieses Spektrum, wobei wir auch in der klassischen Abschlussprüfung mehr bieten, als nur die Erfüllung gesetzlicher Pflichten. Wir liefern Ihnen entscheidende Einblicke in Ihre finanziellen Strukturen und unterstützen Sie dabei, Ihre geschäftlichen Ziele zu erreichen. Mit unserer Expertise stehen wir Ihnen als vertrauenswürdiger Partner zur Seite.
Wann Sie einen Wirtschaftsprüfer/Abschlussprüfer benötigen, wie eine Abschlussprüfung abläuft und vieles mehr, beantworten wir hier für Sie.
1. Was ist eine Abschlussprüfung?
Abschlussprüfung bezeichnet die unabhängige Jahresabschlussprüfung Ihres Unternehmens. Die Abschlussprüfung umfasst die Überprüfung von Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie der Angaben im Anhang und im Lagebericht.
Ziel ist es, zu gewährleisten, dass die finanziellen (Jahresabschlüsse, Konzernabschlüsse) oder nichtfinanziellen Berichte (zB Nachhaltigkeitsberichte) frei von wesentlichen Fehlern sind und dass sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Wir als Wirtschaftsprüfer geben nach Abschluss der Prüfung im sogenannten Bestätigungsvermerk ein Prüfungsurteil darüber ab, ob der geprüfte Abschluss mit hinreichender Sicherheit frei von wesentlichen Fehlern ist. In diesem Fall erteilen wir ein uneingeschränktes Prüfungsurteil. Anderenfalls kann es zu Modifikationen des Prüfungsurteils kommen (eingeschränktes Prüfungsurteil, negatives Prüfungsurteil, Nichtabgabe des Prüfungsurteils).
Falls der Abschlussprüfer schwerwiegende Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen, betrügerische Handlungen, wesentliche Mängel im IKS oder bestandsgefährdende Sachverhalte feststellt, bestehen Informationspflichten.
2. Wann brauche ich eine Abschlussprüfung?
Der Jahresabschluss von Kapitalgesellschaften (mit Ausnahme kleiner GmbHs), von Privatstiftungen und von großen Vereinen ist gesetzlich verpflichtend durch einen Wirtschaftsprüfer zu prüfen. Allfällig erforderliche Konzernabschlüsse unterliegen ebenfalls der Prüfungspflicht.
Aber auch für andere Unternehmen und Organisationen (zB Genossenschaften) kann es erforderlich sein, einen Wirtschaftsprüfer mit der Prüfung ihres Rechnungsabschlusses zu beauftragen.
Ausgegliederte Gesellschaften der öffentlichen Hand sind idR aufgrund von Landesgesetzen ebenfalls verpflichtet, den Jahresabschluss durch einen Wirtschaftsprüfer prüfen zu lassen.
Bei kleinen und mittelgroßen Vereinen bieten wir auch die im Vereinsgesetz vorgesehene Rechnungsprüfung an.
Was sind die Folgen, wenn auf die gesetzliche Jahresabschlussprüfung verzichtet wird?
- Nichtigkeit von Ausschüttungsbeschlüssen
- Rückforderungsansprüche der Gesellschaft in Bezug auf ausbezahlte Dividenden
- Haftung der Geschäftsführung und allenfalls des Aufsichtsrates aufgrund Verletzung von Sorgfaltspflichten
Macht eine freiwillige Abschlussprüfung für kleine GmbH Sinn?
Ein uneingeschränktes Testat eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers verleiht Ihrem Jahresabschluss zusätzliches Vertrauen und kann Ihre Verhandlungsposition zum Beispiel bei Banken oder Versicherungen stärken. Außerdem bietet es Ihnen als Eigentümer, Aufsichtsrat oder Geschäftsführer eine zusätzliche Kontrolle Ihres Zahlen- und Berichtswerkes.
Alternativ zu einer freiwilligen Prüfung kann für eine kleine GmbH auch eine prüferische Durchsicht zweckmäßig sein. Diese gewährt einen etwas geringeren Grad an Sicherheit, bedeutet aber für Sie eine geringere Investition als eine vollumfängliche Abschlussprüfung.
3. Wie läuft eine Abschlussprüfung ab?
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Wahl des Abschlussprüfers und Abschluss des Prüfungsvertrags
Bevor es zur konkreten Prüfung kommt, ist der Abschlussprüfer durch Gesellschafterbeschluss zu wählen. Nach dieser Wahl hat der Geschäftsführer (bei Gesellschaften mit Aufsichtsrat der AR-Vorsitzende) den Prüfungsvertrag mit dem Abschlussprüfer abzuschließen. Dabei werden die gegenseitigen Rechte und Pflichten und der Zeitplan für die Abschlussprüfung vereinbart, sowie der verantwortliche Abschlussprüfer und die Zusammensetzung des Prüfungsteams bekanntgegeben.
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Prüfungsplanung, Risikobeurteilung und IKS-Erhebung („Vorprüfung“)
In einer Vorprüfung macht sich der Abschlussprüfer mit den wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen der geprüften Gesellschaft vertraut. Hierbei wird ein gemeinsames Planungsgespräch mit Ihnen als Geschäftsführer, Aufsichtsrat und / oder Steuerberater eine bedeutende Rolle spielen, um das Geschäftsmodell und den Geschäftsverlauf zu verstehen. Der Abschlussprüfer wird sich in dieser Phase vor allem auch mit den Prozessabläufen und dem Internen Kontrollsystem der Gesellschaft auseinandersetzen und Risiken wesentlicher Fehldarstellungen im Jahresabschluss identifizieren. Denn als Wirtschaftsprüfer verfolgen wir einen risikoorientierten Prüfungsansatz: Nicht jeder Beleg und jede Buchung wird aus naheliegenden Gründen Gegenstand von Prüfungshandlungen.
Daneben wird im Rahmen der Vorprüfung bereits die Einholung von Drittbestätigungen (in der Regel Banken, Rechtsanwälte, Steuerberater, Kunden, Lieferanten) vorbereitet.
Diese Prüfungsphase kann durchaus vor Ende des zu prüfenden Geschäftsjahres liegen.
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Beobachtende Teilnahme an der Vorratsinventur
Abhängig von der Art der Inventur und der wirtschaftlichen Bedeutung der Vorräte im Jahresabschluss kann eine beobachtende Teilnahme des Abschlussprüfers bei der Vorratsinventur erforderlich sein. In deren Verlauf wird der Abschlussprüfer in Stichproben die korrekte Inventuraufnahme prüfen.
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Hauptprüfung
Nach gegenseitiger Abstimmung des Prüfungszeitraumes wird der Abschlussprüfer die für seine Prüfungsdurchführung benötigten Unterlagen (Buchhaltung, Jahresabschluss, ergänzende Dokumente und Nachweise) bekanntgeben. Zur besseren Übersicht für Klient und Prüfer und der meist erheblichen Datenmengen werden üblicherweise DSGVO-konforme Datenaustauschplattformen verwendet. Liegen die vereinbarten Prüfungsunterlagen vollständig vor, werden je nach Prüfungsgebiet adäquate Prüfungshandlungen durchgeführt. Diese können sich von Befragungen von Mitarbeitern, vor-Ort-Beobachtungen, Einsichten in Systeme, Verträge, Belege, etc, Nachvollzug von Vorgehensweisen und Berechnungen, eigenständige Nachrechnungen und Analysen bis hin zur Einholung externer Bestätigungen erstrecken.
Die Prüfung wird, soweit dies sinnvoll ist (bei erforderlichen System-Einsichten und Befragungen von Mitarbeitern), in den Räumlichkeiten der geprüften Gesellschaft stattfinden; ansonsten in der Kanzlei des Prüfers.
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Schlussbesprechung, Berichterstattung und Behandlung des geprüften Jahresabschlusses im Aufsichtsrat
Vor Abschluss der Prüfung gibt es eine Schlussbesprechung mit der Geschäftsführung, in der allfällige Feststellungen und erforderliche Korrekturen sowie der Bestätigungsvermerk besprochen werden. Danach wird der schriftliche Prüfungsbericht ausgefertigt und nach Vorlage der Vollständigkeitserklärung durch den Geschäftsführer an die Gesellschaft übergeben.
Gibt es bei der geprüften Gesellschaft einen Aufsichtsrat, so ist der Abschlussprüfer in die Sitzung einzuladen, in der sich der Aufsichtsrat mit dem geprüften Abschluss befasst.
4. Was ist der Unterschied zwischen einem Steuerberater und einem Abschlussprüfer?
Während sich der Steuerberater hauptsächlich um Ihre steuerlichen Angelegenheiten (Steuerberatung, Buchhaltung, Lohnverrechnung und Jahresabschlusserstellung) kümmert, hat der Abschlussprüfer eine Prüfungsfunktion. Der mit einer Jahresabschlusserstellung beauftragte Steuerberater bucht und erstellt den Jahresabschluss selbst, der Wirtschaftsprüfer kontrolliert den Abschluss und die Buchungen. Bei Prüfungsdifferenzen gibt es vom Wirtschaftsprüfer Anpassungsvorschläge.
Ein Grundprinzip des Abschlussprüfers ist das Wesentlichkeitsprinzip: Das heißt so lange allfällige Prüfungsdifferenzen unter einer vorab definierten Wesentlichkeitsgrenze liegen, obliegt es dem geprüften Unternehmen, ob die Differenzen korrigiert werden.
Gleichwohl kann aber auch ein Wirtschaftsprüfer als Berater eines Unternehmens tätig werden, indem er seine Expertise etwa im Rahmen von prüferischen Durchsichten, sonstigen Prüfungen, oder etwa Due Diligence-Untersuchungen zur Verfügung stellt. Es ist einem Abschlussprüfer aber wegen Unvereinbarkeit untersagt, bestimmte Beratungsleistungen an seinen Prüfungsklienten zu erbringen.
5. Wie viel kostet ein Wirtschaftsprüfer?
Je nach Leistung und Umfang werden die Kosten einer Wirtschaftsprüfung variieren. Üblicherweise verrechnen wir unsere Abschlussprüfungen im Rahmen eines fairen und transparenten Fixhonorars. Die Höhe des Fixhonorars basiert auf einer Einschätzung über die voraussichtlichen Prüfungsstunden. Da wir mit unseren Kunden an einer langjährigen Zusammenarbeit interessiert sind, erstellen wir gerne ein individuell, auf Sie und Ihr Unternehmen angepasstes Angebot. Melden Sie sich gerne bei uns, um ein unverbindliches Angebot einzuholen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.